Nicht weniger als 11 Künstler aus 5 Nationen standen am vergangenen Wochenende im Ustermer Stadthofsaal auf der Bühne. Top-Pianisten sorgten bei den 1300 Gästen für Begeisterungsstürme. Am 15. und 16. November 2018 folgt der 8. Streich.
Bereits zum 7. Mal lud Chris Conz, der preisgekrönte Ustermer Pianist, zu seinen International Boogie Nights. Das Publikum im Stadthofsaal durfte sich erneut auf ein Starensemble von Instrumentalisten und das Tanzpaar Jan und Yannyna freuen. „Auch der Donnerstagabend war dieses Jahr zum ersten Mal bereits im Vorverkauf komplett ausgebucht“, strahlte der 32 jährige Conz bei seiner Begrüssungsrede.
Fein’sches Entertainment
Weshalb das so ist, erzählte wenig später einer der ganz Grossen auf der Bühne. Boogie-Woogie Showman Ray Fein, der in den 1970er Jahren mit seinem Duo Che und Ray die Schweizer Szene neu belebte, hatte eine einfache Erklärung für den erneuten Erfolg von Conz. „Ich bin nach sieben Jahren zum ersten Mal mit dabei und zum ersten Mal sind beide Abende ausverkauft“, meinte er mit einem Schmunzeln. Auch wenn nicht ganz ernst gemeint, so war nicht zu überhören, dass Fein nach wie vor eine sehr grosse Fangemeinde hat. Zusammen mit seinem Sohn Ruben begeisterte er mit gekonntem und mitreissendem Entertainment. Vor ihm standen neben Conz und seiner grandiosen Rhythmus Gruppe, bestehend aus Mario Von Holten (Schlagzeug), Arno Schulz (Kontrabass) und Daniel Küffer (Saxofon), noch drei weitere Top-Pianisten aus der Szene im Rampenlicht.
Filigrane Techniker und Boogie-Wolf
Den Anfang machte der englische Gentleman, Julian Phillips, der nicht nur am Piano, sondern auch mit dem Akkordeon zu grooven wusste. Daniel Paterok, der wie Chris Conz auch Träger eines German Boogie Awards ist, pflegt eine graziöse Art des Spielens. Er tanzte mit seinen Fingern über die Tasten und war dabei trotz horrendem Tempo atemberaubend akkurat. Noch vor der Pause gesellte sich mit Christoph Steinbach ein langjähriger Freund von Conz und Rückkehrer in Sachen Boogie Nights Uster auf die Bühne. Seine Mähne und sein äusserst lebendiges Auftreten verliehen ihm in der Szene den Namen „The Boogie-Wolf“. Sein Auftritt gefährdete nicht nur die Mechanik des Flügels, auf welchen er mit Leidenschaft einhämmerte, sondern den ganzen Stadthofsaal. Die Menge tobte mit ihm um die Wette und so konnte man wohl auch von draussen wahrnehmen, dass Boogie-Woogie dank Conz’ Herzblut nach wie vor hoch lebt.
Text: Moritz Schlanke, Bilder: Erwin Sigrist